Von 2016 bis 2021 war er in der Knappenschmiede des FC Schalke 04 aktiv. Es ging dann im Sommer 2021 nach Lettland zum FC Riga und zwei Jahre später nach Belgien zu VV. St Truiden. Die Rede ist von dem 22-jährigen Joselpho Barnes.
Der Stürmer, der aus Oberhausen stammt, bestritt 21 U17-Spiele (kein Tor, sechs Vorlagen), 41 U19-Begegnungen (drei Buden, zwei Vorlagen) und elf U23-Partien (kein Treffer, zwei Assists) für den FC Schalke 04.
Für seinen aktuellen Klub VV St. Truiden, belgischer Erstligist, war Barnes 28 Mal aktiv (ein Tor, eine Vorlage). Sein Vertrag beim in St. Truiden läuft noch bis zum Sommer 2025. Eine Rückkehr nach Deutschland, allen voran ins Ruhrgebiet, kann sich der Deutsch-Ghanaer sehr gut vorstellen, wie er im RevierSport-Interview verrät.
Joselpho Barnes, seit fast drei Jahren sind Sie nun im Ausland aktiv. Wie bewerten Sie Ihre Zeit in Riga und nun in St. Truiden?
Ich würde meine Zeit in beiden Ländern als positiv und lehrreich bewerten. Am Anfang war es nicht einfach, Deutschland zu verlassen und auf mich alleine gestellt zu sein. Ich wurde mit einer ganz anderen Mentalität und einer anderen Art Fußball zu spielen konfrontiert. Damals habe ich mich in meinem jugendlichen Leichtsinn voller Freude auf das Abenteuer eingelassen, ohne wirklich zu wissen, was mich erwartet. Aber ich bereue die Entscheidung nicht und durch die Erfahrungen bin ich gereift und mittlerweile im Profifußball angekommen.
In Riga haben Sie noch sieben Treffer in 31 Partien erzielt, jetzt ist es nur ein Tor in 28 Spielen. Wie blicken Sie als Stürmer auf diese Bilanzen?
Das stimmt und natürlich möchte ich am liebsten in jedem Spiel Tore schießen. Ich glaube, schon für jedes Kind, das Fußball spielt, ist es das schönste Gefühl ein Tor zu schießen. Das hat sich bei mir natürlich auch nie geändert und ich arbeite daran, dass meine Quote auch in Belgien wieder besser wird. In Riga habe ich häufig als klassischer Mittelstürmer gespielt und aktuell ist es aber so, dass ich häufig auf dem Flügel eingesetzt werde, da ich dort der Mannschaft mit meinem Speed und meiner Durchsetzungskraft am besten helfen kann. Das klappt auch gut und ich bin trotzdem zuversichtlich, bald wieder mehr zu treffen!
Wenn man einmal wie ich auf Schalke war, lässt einen Königsblau nicht mehr los. Ich verfolge die Spiele und mein Herz blutet, einen so traditionsreichen Klub wie Schalke 04 in der aktuellen Situation zu sehen. Ich drücke die Daumen, dass es schnell wieder nach oben geht und wenn Schalke meine Hilfe benötigt, haben sie sicher noch meine Nummer (lacht).
Joselpho Barnes
Sie spielen bei St. Truiden unter Thorsten Fink. Ein großer Name in der Fußball-Bundesliga-Geschichte. Was für ein Trainertyp ist Fink?
Thorsten Fink war ein sehr erfolgreicher Fußballer in der Bundesliga und hat auch als Trainer große Erfahrung in verschiedenen Ländern gesammelt. Ich bin froh, dass ich die Chance habe, von ihm zu lernen und merke, dass ich als Spieler unter ihm besser werde. Das Training ist zwar anstrengend und die Spielidee auch taktisch fordernd, aber von nichts kommt nichts (lacht).
Werden Sie auch in Zukunft unter ihm weiterspielen? Ihr Vertrag läuft ja noch bis zum Sommer 2025.
Ich kann natürlich nicht in die Zukunft schauen und der Profifußball ist ein schnelllebiges Geschäft. Aktuell läuft es gut und solange ich unter Thorsten Fink spielen kann, werde ich natürlich versuchen so viel wie möglich zu lernen und mich selbst weiterzuentwickeln.
Ist auf Sicht gesehen eine Rückkehr nach Deutschland Ihr Ziel?
Im Fußball ist meiner Meinung nach alles möglich, ich bin 2021 mit Ghana U20-Afrika-Cup Sieger geworden. Das war mein erster Titel im Männerfußball. Ich bin hungrig auf mehr und arbeite jeden Tag so professionell wie möglich, damit das nicht der einzige Titel in meiner Karriere bleibt. Sollte mein nächster Karriereschritt in Deutschland, und vielleicht sogar wieder im Ruhrgebiet sein, wäre ich darüber natürlich sehr glücklich. Aber ich gehe auch gerne weiter im Ausland auf Vorlagen und Torejagd. Fußball ist mittlerweile global und ich bin offen für alles, was kommt.
Sie sind ein gebürtiger Oberhausener. Was vermissen Sie aktuell am meisten am Ruhrgebiet?
Die Fußballleidenschaft im Ruhrgebiet ist natürlich Wahnsinn. Das habe ich in der Zeit auf Schalke hautnah miterlebt. Fußball ist dort eine Religion und für mich ist es unbeschreiblich gewesen, die Atmosphäre im Klub so aufsaugen zu können. Abseits vom Fußball sind es natürlich die vielen herzlichen Menschen mit ihrer direkten Art, der Ruhrpottschnauze, die ich manchmal vermisse. Ich bin aber ja nicht so weit weg und regelmäßig in der Heimat unterwegs, um Freunde und Familie zu besuchen.
Sie haben auch fünf Jahre in der Knappenschmiede des FC Schalke 04 verbracht. Verfolgen Sie eigentlich noch Schalke?
Ja, natürlich! Wenn man einmal wie ich auf Schalke war, lässt einen Königsblau nicht mehr los. Ich verfolge die Spiele und mein Herz blutet, einen so traditionsreichen Klub wie Schalke 04 in der aktuellen Situation zu sehen. Ich drücke die Daumen, dass es schnell wieder nach oben geht und wenn Schalke meine Hilfe benötigt, haben sie sicher noch meine Nummer (lacht).